Der Bewerbungsprozess ist oft der erste Eindruck, den ein potenzieller Arbeitgeber von Ihnen bekommt. Genau deshalb ist es entscheidend, sich professionell, vorbereitet und selbstbewusst zu präsentieren. Doch viele Bewerber machen Fehler, die vermeidbar wären. In diesem Artikel werfe ich wir einen Blick auf die häufigsten Fehler im Bewerbungsprozess – und wie Sie diese umgehen können.
Inhalt:
1. Unklare oder unstrukturierte Bewerbungsunterlagen
Ein Lebenslauf voller Tippfehler, ein unübersichtliches Layout oder ein generisches Anschreiben – solche Unterlagen hinterlassen bei Personalverantwortlichen keinen guten Eindruck. Recruiter haben oft nur wenige Sekunden Zeit, um eine Bewerbung zu beurteilen. Sind Ihre Unterlagen unübersichtlich, landet Ihre Bewerbung schnell auf dem Absagestapel.
Lösung: Setzen Sie auf Klarheit und Struktur. Verwenden Sie ein professionelles, übersichtliches Layout für Ihren Lebenslauf (es gibt gute Vorlagen im Internet). Passen Sie Ihr Anschreiben individuell an die ausgeschriebene Stelle an und vermeiden Sie Standardfloskeln. Lassen Sie Ihre Unterlagen von Freunden oder Experten gegenlesen, um Tipp- oder Grammatikfehler auszuschließen.
2. Unzureichende Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch
Eine der größten Hürden im Bewerbungsprozess ist das Vorstellungsgespräch. Viele Bewerber scheitern hier, weil sie sich nicht ausreichend vorbereiten. Typische Fehler sind:
Fehlendes Wissen über das Unternehmen.
Keine klaren Antworten auf Standardfragen wie: „Warum möchten Sie bei uns arbeiten?“
Unsicheres, arrogantes oder unfreundliches Auftreten.
Lösung: Recherchieren Sie ausführlich über das Unternehmen: dessen Produkte, Dienstleistungen, Unternehmenskultur und aktuelle Entwicklungen. Überlegen Sie sich Antworten auf klassische Fragen und üben diese ggfs. auch laut. Simulationen mit Freunden oder Karriere Coaches helfen, Ihre Antworten zu verfeinern und Ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
3. Zu wenig Individualität in der Bewerbung
Viele Bewerbungen wirken austauschbar, da sie nicht individuell auf die Position oder das Unternehmen zugeschnitten sind. Recruiter merken sofort, wenn ein Anschreiben „kopiert und eingefügt“ wurde.
Lösung: Analysieren Sie die Stellenanzeige und heben Sie hervor, warum genau Sie für diese Position geeignet sind. Beziehen Sie sich konkret auf die Anforderungen und beschreiben Sie, wie Ihre Erfahrungen und Kompetenzen dem Unternehmen einen Mehrwert bieten. Zeigen Sie zudem echtes Interesse an der Unternehmenskultur. Auch das Anschreiben sollte diese Struktur abbilden, u.a.:- Einleitung (inkl. Motivation)- Hauptteil (inkl.: warum das Unternehmen? Warum Du?)- Schluss (inkl. Bekräftigung Ihres Interesses)
4. Über- oder Untertreibung der eigenen Qualifikationen
Ein weiterer klassischer Fehler ist die falsche Darstellung der eigenen Kompetenzen. Manche Bewerber überschätzen sich und geben an, Erfahrungen oder Fähigkeiten zu besitzen, die sie gar nicht haben. Andere wiederum stellen ihr Licht unter den Scheffel und kommunizieren ihre Stärken nicht ausreichend.
Lösung: Bleiben Sie ehrlich, aber selbstbewusst. Listen Sie Ihre Qualifikationen und Erfolge authentisch auf. Wenn Sie eine Anforderung nicht vollständig erfüllen, zeigen Sie, dass Sie bereit sind, diese Lücke zu schließen, und betonen Sie Ihre Lernbereitschaft.
5. Fehlende Nachbereitung nach dem Vorstellungsgespräch
Viele Bewerber denken, dass der Bewerbungsprozess mit dem Vorstellungsgespräch endet. Doch die Nachbereitung ist ein entscheidender Schritt, der oft übersehen wird.
Lösung: Schicken Sie innerhalb von 24 Stunden nach dem Interview eine Dankesmail an den Interviewer. Bedanken Sie sich für die Gelegenheit und heben Sie nochmals hervor, warum Sie für die Position geeignet sind. Dies zeigt Engagement und hinterlässt einen positiven Eindruck.
6. Unrealistische Gehaltsvorstellungen
Bei Gehaltsverhandlungen machen viele Bewerber den Fehler, unrealistische Forderungen zu stellen – entweder zu hoch oder zu niedrig. Beides kann den Eindruck erwecken, dass Sie Ihre Marktwert nicht kennen.
Lösung: Recherchieren Sie vorab, welches Gehalt in Ihrer Branche und für Ihre Qualifikationen angemessen ist. Nutzen Sie Gehaltsrechner oder sprechen Sie mit Branchenkollegen. Begründen Sie Ihre Forderung im Gespräch sachlich und selbstbewusst.
7. Keine Fragen an den Arbeitgeber stellen
Wenn am Ende (oder während) des Interviews keine Fragen gestellt werden, wirkt das desinteressiert. Viele Bewerber verpassen hier die Chance, echtes Interesse zu zeigen und gleichzeitig wertvolle Informationen über die Stelle zu erhalten. Darüber zeigen Fragen, dass Sie Ihre Gesprächspartner und deren Arbeit/Unternehmen wertschätzen - eine gute und notwendige Grundlage für eine zukünftige Zusammenarbeit.
Lösung: Bereiten Sie Fragen vor, die Sie am Ende oder während des Interviews stellen können. Beispiele:
„Wie sieht ein typischer Arbeitstag in dieser Position aus?“
„Welche Herausforderungen erwarten das Team in den kommenden Monaten?“
8. Social-Media-Fallen: Unprofessionelle Online-Präsenz
Immer mehr Arbeitgeber prüfen Bewerber auf Social-Media-Plattformen. Ein öffentliches Profil voller unprofessioneller Inhalte kann ein K.-o.-Kriterium sein.
Lösung: Säubern Sie Ihre Social-Media-Profile. Stellen Sie sicher, dass öffentlich sichtbare Inhalte ein professionelles Bild von Ihnen vermitteln. Nutzen Sie Plattformen wie LinkedIn, um Ihr berufliches Profil zu optimieren.
Fazit
Fehler im Bewerbungsprozess können teuer sein – aber sie sind vermeidbar. Mit einer guten Vorbereitung, klar strukturierten Unterlagen und einem souveränen Auftritt im Vorstellungsgespräch steigern Sie Ihre Chancen erheblich. Denken Sie daran: Jede Bewerbung ist eine Gelegenheit, zu zeigen, wer Sie sind und was Sie können. Nutzen Sie sie!
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